Am Sonntag, 16.11.2025 fand das letzte Konzert in der Kirche St. Elisabeth statt, bevor die Kirche nach der Abschiedsmesse am Sonntag, 23.11.2025 für immer geschlossen wird. Eine lebendige Gemeinde verliert damit ihr Zuhause.
Aus diesem Anlass gab es vor zwei Jahren die Überlegung der Chorgemeinschaft St. Nikolaus/St. Elisabeth, noch einmal ein großes Abschlusskonzert zu veranstalten.
Simone Hirsch-Bicker, die Chorleiterin des Chores, fand beim Stöbern im Internet nach einem passenden Werk das „Gospelrequiem – Deep River“ von Christoph Hauschild. Sie setzte sich mit dem Komponisten in Verbindung, um mit ihm über dieses Werk zu sprechen und entschied, dass es dieses „Gospelrequiem“ werden sollte, welches bisher nur vom Komponisten selbst uraufgeführt wurde.
Daraufhin haben der Chor und weitere Gastsänger*Innen an diesem grandiosen „Requiem“ ca. 1 1/2 Jahre geprobt.

Am Sonntag, 16.11.2025 kam es dann nun zur Aufführung!

Begleitet wurde der Chor von herausragenden Musikern.

So übernahm der Bariton Harald Martini, mit seiner unglaublichen ausdrucksstarken Stimme die solistischen Teile.

Christoph Westkamp begleitete den Chor sehr einfühlsam und inspirierend am Klavier.

Die Band aus Profimusikern rockte teilweise die Kirche und es fiel dem Publikum nicht leicht, dabei ruhig auf den Bänken sitzen zu bleiben.

Und dann gab es da auch wieder die sehr leisen Töne, die einen sehr emotional werden ließen, gespielt durch Mitglieder der Essener Philharmoniker.

Simone Hirsch-Bicker hatte den Komponisten Christoph Hauschild gefragt, ob er sich vorstellen könne, beim Konzert dabei zu sein und mitzuspielen. Und tatsächlich hatte dieser zugesagt. Er war persönlich anwesend und begleitete mit seinem „Klangbaum“ Chor und Musiker.

Erwähnt sei auch, dass die Choralschola von St. Elisabeth das Konzert mit einer Vertonung des „Requiems“ in einem der ältesten Gesänge, dem gregorianischen Choral, startete.

Diese alten Gesänge boten einen interessanten Kontrast zum anschließend folgendem „Gospelrequim“ der Chorgemeinschaft St. Nikolaus/St. Elisabeth.

Für die Akustik- und Lichtinstallation war Marek Tilgner verantwortlich. Die gesamte Kirche wurde von ihm in Blau- und Grüntönen ausgeleuchtet, was eine reizvolle Atmosphäre schaffte.
Das zarte Grün spiegelte das Element „Hoffnung“ wider, welches auch durch das gesamte Requiem führte.

„Trauer und Todesangst, Trost und Hoffnung: diese Elemente werden durch das Werk fühlbar zum Ausdruck gebracht.“ Zitat des Komponisten.

Trauer über die Schließung der Kirche, Hoffnung auf den Bestand der Gemeinschaften.

Am Ende des Konzertes hielt es die Konzertbesucher dann allerdings doch nicht mehr auf den Bänken. Mit stehenden Ovationen endete dieses ganz besondere Erlebnis sowohl für Publikum als auch für alle Mitwirkenden!

Ein Beitrag von Agnes Ratajczak – Bearb. von S.H.-B
Fotos: Werner Lindemann

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