125 Jahre St. Joseph, Festgottesdienst und Neujahrsempfang zur Jubiläumsfeier

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Die Heilige Messe am 11.01.15 um 10:00 Uhr in St. Joseph war ein Festgottesdienst zum 125jährigen Bestehen der Kirche St. Joseph. Mit einem feierlichen Einzug in die Kirche begann dieser Festgottesdienst und Herr Pastor Jakschik hatte die Ehre, unter den Konzelebranten Herrn Weihbischof emer. Franz Vorrath, das gesamte Pastoralteam der Pfarrei St. Nikolaus sowie früher in der Gemeinde tätige Seelsorger wie auch die Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Katernberg in seiner Ansprache begrüßen zu dürfen.

Herr Weihbischof Vorrath eröffnete den Gottesdienst mit Bezug auf das Fest der Taufe Jesu, welches den Abschluss der Weihnachtszeit bildet. Die musikalische Gestaltung dieses Festgottesdienstes übernahmen die Chorgemeinschaft St. Joseph (Ltg.: Annelie Schweinsberg), die Kirchenchöre Hl. Geist/Hll. Schutzengel (Ltg.: Leonhard Schady), die „Family Singers“ sowie der Kinderchor St. Joseph (Ltg.: Agnes Pesti).

Seine Predigt eröffnete Herr Weihbischof Franz Vorrath mit den Worten „Wo sind bloß die Jahre geblieben?“. Dieser Satz werde oft genannt im Zusammenhang mit Jubiläen und feierlichen Anlässen und richte den Blick zurück in die Vergangenheit. Dabei erinnerte er sich an seine eigene Zeit, die ihn mit dem Kirchengebäude von St. Joseph verbindet. Hier ging er das erste Mal zur Heiligen Beichte und zur Erstkommunion. Firmung und feierliche Primiz folgten und danach die Teilnahme an verschiedenen Feiern der silbernen und goldenen Erstkommunion.

Herr Weihbischof Franz Vorrath erinnerte auch an das Jahr 2010, als anlässlich der Feiern zur Kulturhauptstadt gelbe Heliumballons dort aufstiegen, wo ehemalige Kohleschächte vorhanden waren. Durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet sind die Zechen zwar von der Oberfläche verschwunden, aber sie existieren trotzdem noch in den Herzen der Menschen weiter. Durch Kohle und Stahl kam es zu einem ökonomischen Aufschwung im Ruhrgebiet. Die Schachtanlagen wie auch die Kirchtürme bedeuteten eine Konstante im Leben der Leute im Ruhrgebiet, ein Zuhause, ein zuverlässiges Zeichen im Wandel der Zeit.

Doch soll den Kirchen ein gleiches Schicksal wie den Zechen widerfahren? Sollen sie zu Denkmälern einer vergangenen Glaubenskultur degradiert werden?

Nein, war die klare Antwort des Weihbischofs, die Kirchen sind nicht veraltet, sie müssen nur mit neuem Leben gefüllt werden, und zitierte ein Gedicht von Rainer Kunze: „Damit die Erde hafte am Himmel, schlugen die Menschen Kirchtürme in ihn: Kupferne Nägel; nicht aufzuwiegen in Gold.“ Kirchtürme bedeuteten ein Zeichen, welches Himmel und Erde verbindet.

Herr Weihbischof Vorrath mahnte, sich auf Gott, die Religion und die damit verbundene Hoffnung zu besinnen und sich zu erinnern, worin sich unsere Werte gründeten. Allem voran sei der Wert der Gemeinschaft zu nennen. Wir müssen das ABC unserer Religion neu buchstabieren, die Grammatik unseres Glaubens neu übersetzen. Wenn wir uns als spirituelle Kirche verstehen wollen, so gilt es, die innere Wahrheit neu zu entdecken, sich bewusst hinzuwenden. Die Taufe dient dabei als Wegweiser des Glaubens. Hier können wir Heimat ablesen und Orientierung bekommen.

Es liegt an uns, die Kirchen als Symbole eines lebendigen Glaubens zu erhalten. Nur gelte es, als Christ wesentliche Eigenschaften zu verinnerlichen: Im Glauben verankert zu sein, geradlinig, verlässlich und glaubwürdig zu sein, eine dienende Grundhaltung zu haben und Weite zu sehen, auch wenn die Ziele noch nicht erkennbar sind.

Im Anschluss an den Festgottesdienst waren die anwesenden Besucher eingeladen, am Neujahrsempfang im Gemeindezentrum von St. Joseph teilzunehmen. Dort hatte die benachbarte chaldäische Gemeinde (ehemals St. Albertus Magnus) in Absprache mit dem Gemeinderat von St. Joseph Speisen hergerichtet. Nach einem eindrucksvollen Gesangsauftritt des chaldäischen Chores und der Begrüßung durch H. Sprünken vom Vorstand des Gemeinderates St. Joseph richteten die folgenden Personen besondere Grußworte an die Anwesenden: Herr Bezirksbürgermeister Zühlke von der Bezirksvertretung VI, Herr Pfarrer Jens Kölsch-Ricken von der Evangelischen Kirchengemeinde Essen- Katernberg, Frau Adem vom Gemeinderat der chaldäischen Gemeinde, H. Pfarrer Linden von der Pfarrei St. Nikolaus und nicht zuletzt H. Weihbischof Vorrath. Eine besondere Ehrung erfuhr Herr Peter Seibod, Küster der Gemeinde St. Joseph, welcher sein 25jähriges Dienstjubiläum bestritt.

Zwei von Sarah Haiduk und ihrem Bruder Jonas großartig vorgetragene Instrumentalstücke für Geige und Klavier sowie eine abwechslungsreiche Diashow zur Geschichte der Gemeinde St. Joseph rundeten das Bild dieses gelungenen Festempfanges ab.

Manuela Walbaum

Noch weitere Ereignisse sind im Jahr 2015 geplant, um an die 125jährige Geschichte der Gemeinde zu erinnern:

Am Sonntag, 31. Mai wird die ganze Pfarrei St. Nikolaus Gast in Katernberg sein. Der Pfarreigeburtstag wird dann in St. Joseph gefeiert.

Am Wochenende 29./30. August soll das Gemeindefest rund um St. Joseph sein. Eine Ausstellung, die die 125jährige Geschichte wiederspiegeln soll, wird in den Wochen um das Gemeindefest herum in den Seitenschiffen der Kirche zu sehen sein.

Am Samstag 24. Oktober feiert der Kirchenchor St. Joseph auch sein 125jähriges Bestehen und lädt zu einer Orchestermesse im Vorabendgottesdienst ein.

Weitere Aktivitäten kommen im Laufe des Jahres hinzu. So plant z.B. die KAB einen Vortrag über die Geschichte von St. Joseph oder der Chor Family- Singers eine Gospelmesse.

Mit einem Fest für alle Haupt- und Ehrenamtlichen soll am Sonntag, 8. November das Jubiläumsjahr zum Abschluss kommen.

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