Pfingstsonntag

Apg 2, 1–11

Lesung aus der Apostelgeschichte.

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?

Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamíter, Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.


Gedanken zum Pfingstsonntag

An Christi Himmelfahrt saß ich pünktlich um 20:15 Uhr vor dem Fernseher, weil im ZDF der Film „Astrid“ ausgestrahlt wurde. Er erzählt in Auszügen etwas aus dem bewegten und bewegenden Leben der Schriftstellerin Astrid Lindgren. Anlass war der 75. Geburtstag von Pippi Langstrumpf, ihrer wohl bekanntesten Schöpfung. Ich bin ziemlich sicher, dass beinahe jeder sie kennt. Pippi Langstrumpf, dieses verrückte, starke, mutige und lustige Mädchen mit dem riesengroßen Herzen.

Für mich hat sie ganz schön viel mit dem heutigen Pfingstfest zu tun. Sie erscheint mir wie eine Personifikation des Heiligen Geistes. In der Apostelgeschichte heißt es: Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen (Apg 2,2). Wie ein Wirbelwind ist Pippi Langstrumpf in das Leben von Tommi und Annika geweht. Bis heute begeistert sie unzählige Scharen von Kindern und Erwachsenen. Ihre roten Haare leuchten wie Feuer. Sie stellt die Dinge auf den Kopf. Sie hat Bärenkräfte, ist mutig, voller Lebenslust, phantasievoll, kreativ und im besten Sinne verrückt. Sie ist frech, wild und wunderbar; und bei all dem hat sie immer noch die Anderen, die Kleineren, die Schwächeren im Blick und setzt sich für sie ein.

Möge der Heilige Geist für uns Christ*innen so sein wie Pippi Langstrumpf für Tommi und Annika. Möge er uns aus unseren gewohnten Bahnen herausrütteln. Möge er uns ermutigen, wenn wir verzagt sind, möge er uns herausfordern, uns stark machen, uns beleben und uns spüren lassen, dass Gottes Liebe mitten unter uns ist! Und dann ist eines sicher (und nur noch halb so schwer): Mit der Kraft des Heiligen Geistes werden wir die Erde verändern.

Gesegnete Pfingsten!

Für das Pastoralteam St. Nikolaus und St. Johann Baptist

Astrid Jöxen
Pastoralreferentin

Vorheriger ArtikelDie niko-Sommerausgabe 2020 entfällt
Nächster ArtikelDie QUADRAT-Ausgabe zu Pfingsten ist da – diesmal ausschließlich online!

Kommentar verfassen