Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht,
Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt,
und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.

Diese Worte, den meisten von uns bekannt, stehen im heutigen Johannes-Evangelium. Sie sind dort der einzige Bezug auf die Geburt Jesu. Von dem Stall in Bethlehem oder von der Taufe und Kindheit Jesu wird bei Johannes nichts berichtet, vermutlich aus der theologischen Überzeugung heraus, dass Jesus schon immer da gewesen ist.

Es ist das Evangelium von Silvester und somit das letzte im Kalenderjahr – nicht im Kirchenjahr, welches ja am Christkönigssonntag endet. Warum heißt der Tag Silvester? Er ist benannt nach dem Papst Silvester I. Der wurde im Jahr 314 Papst und blieb es bis zu seinem Tod im Jahr 335. In seiner Zeit wurde auf einem Konzil das erste große Glaubensbekenntnis, das sogenannte Bekenntnis von Nicäa formuliert. Es ist bis heute gültig und wird auch von allen altorientalischen Kirchen anerkannt. Damit ist es das prinzipiell meistanerkannte Bekenntnis im Christentum.

Ehrlicherweise können wir zugeben, dass heute die meisten Menschen bei Silvester nicht unbedingt an diesen Papst denken, der übrigens bereits im Jahr 813 heilig gesprochen wurde. Eher denkt man da an fröhliche Feiern, Raketen und Knaller und an einen dankbaren Rückblick auf das vergangene Jahr.

Das wird in diesem Jahr deutlich anders sein! Corona-bedingt werden die meisten den Tag eher in Stille und im kleinsten Kreis begehen; und ein Feuerwerk, wie im obigen Bild hinter der Statue von Silvester I. in Mantua, wird es auch nicht geben.

Seien wir trotz allem zuversichtlich und vergessen wir nicht:
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.

In diesem Sinne wünscht Ihnen das Homepage-Team der st-jupp-Seite einen guten Jahresschluss und einen frohen Übergang zum Jahr 2021.

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