Dreifaltigkeitssonntag

Joh 3, 16–18

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.


Gedanken zum Dreifaltigkeitssonntag

In der vergangenen Woche gab es am Mittwoch, 3. Juni, den sogenannten „Europäischen Tag des Fahrrades“. Das Fahrradfahren erlebte und erlebt gerade in der „Corona-Krise“ einen echten Boom. Die Radtrassen waren und sind bei dem guten Wetter richtig voll. Fahrradfahren ist leicht und hält fit. Und rund um das Fahrradfahren gibt es auch was Staunenswertes, was Geheimnisvolles…wenn Ihnen z.B. die Frage gestellt wird: „In welche Richtung müssen Sie Ihren Lenker drehen, wenn Sie nach links fahren wollen?“ Bis vor kurzem hätte ich auch als Antwort gegeben „Nach links natürlich…!“ Grundsätzlich ist das auch richtig…, aber nach dem Hören eines Physikpodcasts wusste ich mehr: um mit dem Fahrrad nach links zu fahren, muss man den Lenker erst einmal – meist oder immer geschieht das unbewusst – etwas nach rechts drehen, um dann den Lenker nach links überhaupt erst drehen zu können. Anders geht das nämlich nicht…! Das ist Physik des Alltags. Hört sich geheimnisvoll an, ist aber wahr…Sie können das ja mal ausprobieren…ganz bewusst.

Es gibt Dinge, die sind geheimnisvoll, vielleicht auch schwierig bis gar nicht zu verstehen, aber dennoch wahr. Vielleicht ist es auch so mit unserem dreifaltigen Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. An diesem Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Dreifaltigkeitsfest. In der Präfation vor dem Hochgebet heißt es: „Mit deinem eingeborenen Sohn und dem Heiligen Geist bist Du der eine Gott und der eine Herr, nicht in der Einzigkeit einer Person, sondern in den drei Personen des einen göttlichen Wesens.“ Das ist jetzt Theologie. Aber noch nicht Theologie des Alltags. Hört sich ziemlich geheimnisvoll an…ist vielleicht auch schwierig oder gar nicht zu verstehen, aber dennoch wahr. Wir bekennen diese Wahrheit aber ganz einfach und alltäglich, wenn wir uns bekreuzigen. Das einfache Kreuzzeichen erinnert mich an diesen dreifaltigen Gott, der mich umfängt, der in mir lebendig ist und der mich liebt. Das ist gelebte und praktische Theologie des Alltags. Sie können das ja auch mal ausprobieren…das Kreuzzeichen ganz bewusst.

Mit einem herzlichen Gruß wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag!

Für das Pastoralteam St. Nikolaus und St. Johann Baptist

Norbert Linden
Pfarrer an St. Nikolaus

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